17.03.2012, Samstag, Abreise

Das Wichtigste zuerst, die Hosen passen noch!

Zum ersten Mal ist es bewölkt und schon früh sehr mild. Zum Frühstück gibt es Lachs mit Rührei.

Dann heißt es Koffer packen. Reisefertig setzen wir uns auf die seitliche Terrasse und leeren die Reste von Wein, Sekt und Bier. Auf der Suche nach meinem Personalausweis entdecke ich auch die anfangs vermisste Sonnenbrille…

Unser Fahrer Carsten ist pünktlich um 11:00 Uhr da. Wir liegen gut in der Zeit und so bietet Carsten an, uns einmal durch El Arenal zu fahren, „Oberbayern“, „Hüttenwirt“, schmucklose Bauten, vieles in Deutsch ausgeschildert, nein, das müssen wir nicht haben! Am Ballermann Nr. 6 füllt es sich bereits.

Um 15:00 Uhr heben wir ab, unterwegs wieder mit herrlichen Blicken auf die schneebedeckten Alpen.

17:20 Uhr Landung in Düsseldorf. Nach einigen Wirren im Personennahverkehr treffen wir uns mit Nils, der uns nach Hause fährt. Wir sind angekommen, wir merken es sofort am Wetter: 9 Grad, Nieselregen.


16.03.2012, Freitag, Son Huguet – Son Serra de Marina – Son Huguet, 57 km

Das Besondere an dieser Tour ist, dass wir ohne Transfer, daher mit eigener Kraft von der Finca ans Meer und wieder zurückfahren.

Um 7:05 Uhr gibt es wieder einen tollen Sonnenaufgang. Diesmal ist Frühstück (verschiedene Wurst- und Käsesorten) im Palmengarten eingedeckt, wunderbar.

8:50 Uhr Abfahrt über Ariany, diesmal können wir entgegen zum Vortag den Anstieg als Abfahrt genießen.

10:10 Uhr Zwischenstop an der Aloe Vera Farm, vom deutschen Personal gibt es wieder gegen unseren Gutschein ein Erfrischungsgetränk, das wider meiner Vermutung wirklich lecker schmeckt.

Wir unternehmen einen Rundgang über die Farm mit ihren 80.000 Pflanzen, teilweise blühen diese auch. Wir erfahren viel über die Wunderkräfte dieser Pflanze, wenn man dies alles beachtet und gezielt einsetzt wird man, glaube ich, 200 Jahre alt!.

11:30 Uhr sind wir am Meer, kurze Pause,11:50 Uhr sitzen wir in der Sunshine Bar de Sol in Son Serra de Marina, wo wir unseren letzten Gutschein für ein Essen und ein Getränk einlösen werden.

In Son Serra de Marina wohnen auch Uli und Stefan, ein Abschlusstreffen ist vereinbart, aber wir sind wiedermal viel zu früh da, also trinken wir erstmal ein Erfrischungsbierchen. Zwischenzeitlich kommt eine Bikertruppe und fällt über die Bar her, aber nach einer Cola sind wieder alle weg.

Um 12:40 Uhr kommen Uli und Stefan zur „Abschlussbesprechung“. Wenn es nach ihnen und vor allem nach uns ginge, könnten wir ruhig noch hier bleiben, denn wo wir sind, ist herrliches Wetter! Wir loben uns gegenseitig als gute Gastgeber und gute Gäste, und das ist echt!!!

Elke isst Lamm, ich das von Uli empfohlene Rumpsteak, beides vorzüglich! Dazu eine Flasche Hauswein rot.

14:00 Uhr müssen wir leider Abschied nehmen. Im Ort, kurz bevor es auf die Schotterstrecke gehen soll, verfahren wir uns

(für Uli und Stefan: „Carrer de Sant Mateu“ war nicht so einfach zu finden, erst als wir uns aus der Gegenrichtung genähert haben, war der Schriftzug zu sehen. Ich habe schon befürchtet, dass wir uns nochmal an der Bar sehen, dass wäre ja peinlich für uns gewesen, aber ich glaube, am Wein hat’s nicht gelegen!).

Der Schotterweg hat es in sich! Wir schieben. Dann sehen wir viele schwarze Schweine, die fast wie in freier Wildbahn leben. Auf der Straße Ma3330 folgen scheinbar endlose stetige Anstiege (in unserer Beschreibung steht: „überwiegend Abfahrten“, naja…).

Wir wollen noch nach Petra fahren, um Wein, Wurst und Käse zum Mitnehmen kaufen und werden dafür kurz vorm Ort mit einer fantastischen rasanten Abfahrt belohnt! Nun geht es zum letzten mal den Anstieg zur Finca rauf, aber wir wissen, was auf uns zukommt und zeigen mentale und physische Stärke.

Um 17:00 Uhr erreichen wir die Finca, erstmal „relax“ bei einer Flasche Rose.

Nach dem Duschen tragen wir uns in das Gästebuch ein und stellen fest, dass die bisherigen Gäste ebenfalls begeistert vom Anwesen und der Gastfreundschaft von Fernando und Quim waren.

Ungewöhnlich spät, um 19:10 Uhr gibt es Abendessen (Lasagne, sehr heiß und lecker). Fernando und Quim stellen eine Flasche Brut von Jose L. Ferrer dazu, „aufs Haus“, ich glaube, den Rest trinken wir morgen. Wir lauschen wieder der tollen Musik vom Stick, Zuhören, Abschalten – einfach klasse!


15.03.2012, Donnerstag, Selva – Port de Pollensa – Muro – Son Huguet, 77 km

Es ist wie immer wolkenlos, zu Frühstück gibt es Crepes, wieder sehr schmackhaft.

Um 9:02 Uhr (2 Minuten zu spät!) holt uns Uli mit dem VW- Bus ab und fährt uns durch die Lederstadt Inca nach Selva am Rand des beeindruckenden Tramuntanagebirges.

Nachdem wir die Räder ausgeladen haben, radeln wir den asphaltierten touristischen Radweg entlang, zum Glück mehr bergab als bergauf. Uns begegnen unzählige Radfahrer auf ihren Rennrädern.

Wir genießen immer wieder fantastische Ausblicke auf das Tramuntanagebirge, helle Felsen gegen den blauen Himmel und die Mandelblüte!

11:35 Uhr sind wir bereits in Port de Pollensa, in der Nähe vom Cap Formentor. Wir machen Pause an der Uferpromenade und blicken auf Berge und Meer.

Danach geht’s weiter Richtung Alcudia direkt am Meer entlang, glücklicherweise mit Rückenwind. Kurz vor Alcudia müssen wir achtsam sein, um den Abzweig Richtung Schilfgebiet Naturpark S’ Albufera nicht zu verpassen. Nun geht’s, wir sind vorgewarnt, 5 km auf belebter Landstraße durchs Schilfgebiet. Aber da wir Rückenwind haben, der Verkehr nicht so stark wie angekündigt ist, ist alles halb so wild.

14:00 Uhr und nach 59 km wird es höchste Zeit für eine Mittagsmahlzeit und so kommt uns das Städtchen Muro, dass festungsartig auf einer kleinen Anhöhe liegt, gerade recht. Neben der Pfarrkirche Sant Joan Baptista finden wir ein nettes Plätzchen an einer Taverne.

Ein kühles Bier ist fällig, Elke isst leckeren Fisch und ich Schweinefleisch mit Champignons, auch gut.

Nach einer Stunde sitzen wir wieder im Sattel. Es folgen einige Anstiege, wobei der nach Ariany der bemerkenswerteste ist.

Nach 77 km erreichen wir 16:20 Uhr die Finca, erst mal Schuhe ausziehen und auf der seitlichen Terrasse eine kalte Cola genießen.

Nach dem Duschen gibt es für jeden drei Schreiben Fleisch vom schwarzen mallorquinischen Schwein. Das Fleisch stammt, so berichtet uns Quim von einem Freund aus der Umgebung. Die Schweine ernähren sich nur aus der Natur und laufen auf riesigen Grundstücken viel umher (also alles Bio und Öko).


14.03.20122, Mittwoch, Son Huguet – Sineu – Maria – Son Huguet, 40 km

Am Abend werden wir sagen, dass am Montag der mental anstrengenste Tag war, der heutige aber der körperlich anstrengenste!

Zu unserer Überraschung gibt es diesmal Frühstück draußen auf der Terrasse neben dem Pool!

8:50 Uhr radeln wir los, wieder über Petra Richtung Sineu. Ab dem als markant ausgewiesenen Steinbruch begleitet uns bis Sineu starker LKW-Verkehr.

10:00 Uhr sind wir in Sineu, wo wir die Räder wie angewiesen am Passeig de Serra „abstellen und sichern“.

Wir besuchen den weit bekannten Wochenmarkt. Es sind schon zahlreiche Menschen unterwegs, vor allem Touristen, was man an den geparkten Reisebussen ausmachen kann. Man spricht deutsch, Thüringer Rostbratwurst vom Grill darf auch nicht fehlen…

Es werden auch lebende Tiere (u.a. Esel, Schweine, Hühner, Schafe, Hunde) gehandelt. Schwarzafrikaner bieten in akzentfreiem deutsch ihre garantiert echten Perlen und Lederwaren an: „100 Prozent Rabatt auf alles, kostet nix, nur heute!“

An einem sonnigen Plätzchen in einer Bar trinken wir erstmal ein kühles spanisches Bier. Nach dem Rundgang über den Markt entsichern wir unsere Räder und radeln wieder bei herrlichstem Sonnenschein nach Maria, wo wir unseren nächsten Gutschein „Wurstfabrik mit mallorquinischen Leckereien“ einlösen.

Ein vor der Fabrik stehender Reisebus mit deutschen Touristen lässt uns Böses erahnen. Wir erreichen den Hof, da machen sich schon Leute an den zwei Grills zu schaffen und begeben sich dann in den voll gefüllten Gastraum. Wir entdecken den Metzger (von Uli wissen wir, dass er kein deutsch kann, und da wir kein spanisch können wird’s bestimmt lustig), Wir winken mit unserem Gurtschein und sagen ein herzliches „Hola“, der Metzger versteht sofort. Wie von der Tarantel gestochen verschwindet er irgendwo in einem Verlies und kommt kurz darauf mit zwei Tapezierböcken zurück, die razfaz auf dem Hof in einem schattigen Bereich aufgestellt werden, Sekunden später liegt eine Tür darauf und weißes Papier bildet die Tischdecke: einfach wunderbar! Er fragt Bier? Ich sage Bier!

Er fragt Wein? Ich sage Wein!

Er führt uns zum Wurstbüfett im lauten und vollen Gastraum. Ich glaube verstanden zu haben, dass ich jetzt Wurst runter nehmen und auf den Grill legen soll, was ich auch mache. Plötzlich steht der Metzger neben mir und haut auch Wurst auf den Grill, für die da Drinnen denke ich. Ich nehme neben Elke an unserer Tafel Platz und schon steht der Metzger mit einem prall gefüllten Wurstteller vor uns, eine unlösbare Aufgabe. Wir kämpfen was das Zeug hält, auch der in einer Art Staffellauf über den Hof zwischen Metzger und Juniorchef dargebotene Schnaps hilft nicht, wir schaffen es nicht!!!

Inzwischen kommt die Busgesellschaft nach und nach auf den Hof, ihre neugierigen Blicke sind auf uns gerichtet: “sind das vielleicht Prominente?“ Wir lassen sie eine Zeit lang im Unklaren, aber dann geben auch wir uns als Deutsche zu erkennen, mit anerkennendem Interesse werden unsere Urlaubsreise und -planung zur Kenntnis genommen!

Nach anderthalb Stunden steuern wir auf unsere Räder zu, können sogar das Nummernschloss entriegeln und fahren entspannt an einem sehenswerten Friedhof vorbei zur Finca.

Wir sind diesmal bereits um 15:00 Uhr zurück. Elke springt für 10 Sekunden in den Pool, ich habe Mühe, den Vorgang fotografisch festzuhalten, aber sie hat es wirklich getan!

Wir relaxen im Sonnenschein im Palmengarten.

Ein Nachbar zeigt uns seine jungen Kätzchen und Küken in einem Schuppen neben der Finca, er redet ununterbrochen, wir verstehen kein Wort und nicken.

Wir können vor Hunger kaum das 3-Gänge-Menü erwarten…

Es gibt Pasta mit Lachs, es ist nicht zu schaffen. Voll gepfropft gehen wir ziemlich zeitig (wann, sage ich nicht!) ins Bett. Der körperlich anstrengenste Tag neigt sich dem Ende entgegen.


13.03.2012, Dienstag, Son Huguet – Binisalem, 46 km

8:15 Uhr gibt es Rührei zum Frühstück.

8:45 Uhr fahren wir wieder über Petra zunächst nach Sant Joan und machen eine kurze Rast am Dorfplatz bei Sonnenschein und 16 Grad.

Bei Montuiri erklimmen wir eine steile Rampe, ohne abzusteigen. Während eines kurzen Stops am Rathaus schreiben wir sage und schreibe 3 Urlaubskarten, es gelang mir auch im Tabakshop Briefmarken zu erstehen, obwohl die passenden für Europa nicht vorrätig waren, so dass immer zwei auf die Karte geklebt werden müssen.

Um 12:00 Uhr lösen wir in der „Taverna S’hostal“ unseren ersten Gutschein ein: es gibt ein typisch mallorquinisches Essen: Pa amb Oli (mallorquinisches Brot, leicht angegrillt, Olivenöl, breitgeknetschte Tomate, darüber deftige Wurst, Käse, Schinken und ein Amstel(?)bier, für Elke Rotwein, einfach – aber auch einfach lecker!

Bereits um 14:00 Uhr treffen wir am Zielort Binisalem ein (die Führung durch das Weingut beginnt um 16:30 Uhr). Also rasten wir erstmal am Passeig des Born und erfrischen uns. 15:00 Uhr sind wir beim Weingut eines der führenden mallorquinischen Winzer: Jose L. Ferrer. Wir wissen, dass wir viel zu früh sind, setzen uns in die Sonne und probieren einen ersten Rose- und Rotwein.

16:30 Uhr kommt ein weiteres deutsches Pärchen dazu und die Führung geht los, fast der gesamte Wein landet in den einheimischem Supermärkten und geht nicht in den Export (die Spitzenwinzer an der Mosel exportieren fast 90 Prozent ihrer Produktion!).

Nach der Führung kommt der Höhepunkt: die Verkostung! Natürlich nehmen wir auch ein Fläschchen mit, ebenso Olivenölausgießer und Olivenöl.

Uli und Stefan sind bereits da, haben schon die Fahrräder im Transporter verstaut und so geht’s leicht beschwingt zur Finca.

Heute gibt’s ein Curry zum Abendessen. Bei Rotwein „chillen“ wir am Kamin und lauschen der zunächst gewöhnungsbedürftigen, aber irgendwann auch süchtig machenden Musik, ausgewählt von Quim (Quim’s „Special Edition“).


12.03.2012, Montag: Son Huguet- Petra- Palma- Petra- Son Huguet, 27 km

Wir haben sehr gut geschlafen! 8:00 Uhr gibt`s Frühstück, vergleichbar mit Crepes mit Schinken und mit Käse, Salat und frisch gepresstem Orangensaft.

Mit den Rädern fahren wir bis zur Bahnstation in Petra. Es ist wieder wolkenlos und wir warten auf den Tren (Zug) nach Palma. Was Uli und Stefan nicht wussten ist, dass die Bahnstrecke von Enllac bis Palma inzwischen elektrifiziert frei gegeben wurde und dort die mit Diesel betriebene Strecke von Manacor endet. Zunächst kaufen wir problemlos beim Schaffner die Fahrkarten von Petra nach Palma und zurück, pro Person mit Fahrrad 4,65 €, äußerst günstig. Eine in unserer Nähe sitzende junge Spanierin gibt uns in gebrochenem deutsch zu verstehen, dass wir nun in Enllac umsteigen müssen, aus oben besagten Gründen. Nach mehrmaligen Hinterfragen und Gestikulieren haben wir das endlich begriffen. Das klappt schon mal. Kurz nach Verlassen der Bahnstation Lloseta bremst der Zug abrupt: das Zugpersonal rätselt, telefoniert hektisch mit dem Handy, springt aufs Gleisbett und doktert am Zug rum, wir ahnen Schlimmes und rufen Uli an, damit sie unseren Stadtführer Pavel in Palma informiert, dass es Verzögerungen gibt. Aber wider Erwarten ist nach 20 Minuten wieder alles in Ordnung.

In Palma angekommen, Elke ist mit ihrem Fahrrad schon draußen, werde ich auf einmal hektisch, denn mein Fahrrad hat sich an der speziellen Aufhängung im Zug verhakt, der Zug will bereits wieder losfahren. Wir trommeln an der Tür zum Zugführerabteil und geben zu verstehen, dass wir Probleme haben; man hilft uns und alles wird gut.

Beim Verlassen des Bahnhofes müssen wir unsere Fahrkarte mit Strichcode an entsprechende Lesegeräte halten und eine Schranke öffnet sich automatisch.

Vor dem Bahnhof erwartet uns Pavel, ein 47 Jahre alter Tscheche bereits.

Nun beginnt das nächste Abenteuer, eine Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad! Nach einer kurzen Einweisung fahren wir zu den Markthallen mit den tollen und teuren Angeboten an Schinken, sowie Wurst, Obst…. Durch die Altstadt am Trockenflussbett vorbei geht’s zum Hafen, wo einige beeindruckende Yachten liegen.

In Palma gibt es sehr gut markierte Radwege mit Richtungsfahrbahnen und oft waghalsigen 90 grd Kurven.

Eintritt und Führung in die und durch die berühmte Kathedrale sind natürlich auch dabei. Nach einer Dreiviertelstunde wird’s langsam kühl, aber ohne die neu gestaltete Capella de Sant Pere gesehen zu haben, wo der berühmte spanische Künstler Miquel Barcelo sich ein Denkmal gesetzt hat, verlassen wir nicht die schöne gotische Kathedrale.

In der Altstadt machen wir eine Pause im altehrwürdigen Cafe Can Juan De S’Aigo und essen das tüpische mallorquinische Gebäck Ensaimada und trinken (oder besser essen) eine heiße Chocolate. Wir erhalten von Pavel noch mehr Informationen über Palma und die Insel, zwischendurch stellt er auch Fragen, so dass man keine Chance hat mal „abzuschalten“.

Am alten Olivenbaum vorm Rathaus vorbei über den Marktplatz erreichen wir um 15:45 Uhr wieder den Bahnhof.

Wir verabschieden uns von Pavel und müssen erstmal das Gehörte und Gesehene verdauen, dazu holen wir uns nach Ankunft in Petra 2 Flaschen Wein in der Bodega des bekannten mallorquinischen Winzers Miguel Oliver!

17:40 Uhr sind wir wieder in der Finca. Nach dem Duschen gibt’s vorab einen kleinen Snack. Fernando und Quim wirbeln bereits in der Küche: es gibt Dorade, Zitronensorbet rundet das Menü ab.


11.03.2012, Sonntag: Son Huguet- Portopetro- Cala Mondrago, Transfer zurück, 55 km

Wir haben in der Abgeschiedenheit und Ruhe hervorragend geschlafen. Als Uli am Vortag sagte, dass es um 9.00 Uhr Frühstück gibt, haben wir mit sanftem Druck eine Vorverlegung auf 8:30 Uhr erreichen können.

7:30 Uhr stehen wir auf; ich stelle fest, dass ich meinen Rasierpinsel vergessen habe. Elke sagt, dass ist nicht schlimm, ich solle an Otto denken („es gibt Männer, die sind noch viel schlimmer dran, die haben noch nicht mal einen Bart…“, sehr lustig!).

Fernando und Quim haben bereits um 8:00 Uhr das Frühstück fertig, fantastisch! Wir nehmen die zweite Tasse Kaffee auf der Terrasse zu uns und genießen die aufsteigende Sonne. Die Fahrräder stehen schon bereit! Es ist sonnig, aber immer noch sehr windig.

Wir fahren über einige Hügel auf gut ausgebauten/asphaltierten Wegen und erleben die Mandelblüte, die in diesem Jahr aufgrund der kalten Witterung 4 Wochen später ist, welch ein Glück! Hinter Petra wählen wir die von Uli und Stefan empfohlene rustikale Alternative. Wir werden mit tollen Ausblicken und Abfahrten belohnt. Unterwegs begegnen uns viele Radfahrer. Einheimische, die auf ihren Anwesen zu sehen sind, grüßen wir mal mit „Hola“, mal mit „Buenos Diaz“, es wird freundlich zurück gegrüßt, manchmal folgt nur ein kurzes „Diaz“…

Wir stellen schnell fest, dass mit Uli und Stefan zwei Fachleute die Routenbeschreibung erarbeitet haben und die Ausschilderung (schwarze Pfeile auf weißem Grund) ist bis auf ganz wenige Ausnahmen erstklassig!

Wir passieren Felanitx (wie wir inzwischen wissen, gesprochen „Felanitsch“) und erst kurz vor Portopetro sehen wir zum ersten Mal von Land aus das Mittelmeer. Portopetro sieht aus wie ein Küstenort aus dem Reiseführer: Yachten, Boote am Meer, felsige Bucht, Häuser aneinander gereiht. Wir stellen die Räder gesichert ab und pausieren in einer Tapasbar- kein Problem, die Speisenkarte ist auch in deutsch ausgewiesen und die Bedienung spricht sehr gut deutsch. Wir essen u.a. Meeresfrüchte und Pimentos, trinken ein Bierchen. Erst als ich mir eine Sonnenbrille gekauft habe, fühle ich mich nun vollends glücklich!

Von Portopetro radeln wir weiter zum Naturschutzgebiet Cala Mondrago, hier haben wir uns das erste Mal leicht verfahren, merken das jedoch schnell und sind bald am Tagesziel angekommen- einer tollen felsigen Bucht, wir kühlen sofort unsere Füße, mehr aber nicht!

Kurz vor 17 Uhr holen uns Uli und Stefan wie vereinbart mit einem VW- Bus ab und bringen uns zurück zur Finca, unterwegs gibt’s viele Erläuterungen zur Insel. Nach Duschen und

3-Gänge Abendessen machen wir es uns im „Mehrzweckraum“ – Küche, Essen, Chillen (neudeutsch…) – gemütlich.


10.03.2012, Samstag

Es ist zwar nicht weit bis zu unserem Haltepunkt der DB, aber es soll Urlaub von Anfang an werden, also nehmen wir um 7:30 Uhr ein Taxi. Bereits jetzt vermisse ich meine Sonnenbrille. Bisher habe ich jedes Jahr eine neue gebraucht, weil ich die aktuelle immer mal ganz gerne irgendwo liegen lasse, aber diesmal schon im März… ???

Am Flughafen erwartet uns beim Einchecken eine lange Schlange, danach trinken wir erstmal ein Beruhigungsbierchen, denn bei mir hat es beim Zoll wieder gepiepst!

Nach 2,5 h Flug, unterwegs mit Blick auf die schneebedeckten Alpen (Genfer See, Mt. Blanc, wahrscheinlich auch Marseille), landen wir 13:50 Uhr in Palma.

Vor dem Flughafen entdecken wir durch Zufall unseren von Uli und Stefan arrangierten Fahrer Carsten; er war auch schon auf der Suche nach uns, da es sich beim Auschecken etwas verzögert hat. Aber wir haben uns gefunden!

Um 15:30 Uhr kommen wir an der Finca (Son Huguet, zwischen Petra und Ariany gelegen) an, es ist sehr windig. Uli empfängt uns sehr herzlich und stellt uns die beiden Eigentümer der Finca, Fernando und Joaquim (Quim) vor, die gleichzeitig auch die Köche sind. Wir können kein spanisch, Fernando spricht gut deutsch, Quim englisch: das wird lustig! Zu unserem Erstaunen erfahren wir, dass wir in dieser Woche die einzigen Gäste sind… Das heißt, eine Finca und zwei, wie sich herausstellen sollte, Superköche und Gastgeber nur für uns beide!!!

Uli spricht mit uns die Touren durch und weist auf Besonderheiten hin, ebenso werden das Frühstück und die allabendlichen 3-Gänge(!) für die Woche besprochen: das wird ja super! Uli hat ein paar Räder zur Auswahl dabei (21-Gänge). Wir drehen kurze Proberunden und sind zufrieden. Die Räder sehen durch ihren tiefen „Dameneinstieg“ etwas behäbig aus. Wasserdichte Markenpacktaschen und je eine Lenkertasche gibt es dazu.

Wie sich herausstellen sollte, sind wir sehr flott mit „unseren“ Rädern unterwegs, aber die meißt verbissenen „Jagdwürste“ auf ihren Rennrädern nehmen davon keine Notiz. Wir werden jedenfalls unseren Spaß haben, da sind wir uns sicher!

Wir unternehmen einen Rundgang durch die Finca und besichtigen die Außenanlagen und Gärten: es ist nicht in Worte zu fassen, wie liebevoll alles eingerichtet und gestaltet wurde. Die Finca wurde bereits mehrmals in „Lifestyle“-Magazinen vorgestellt, wie bei uns z.B. in „Schöner Wohnen“.

Zum Abend gibt es die Begrüßungspaella, Stefan kommt auch dazu. Erfrischungsgetränke und zwei Flaschen Wein aufs Haus stehen bereit.

Der herzliche Eindruck aus dem @-mail Schriftverkehr hat sich bestätigt. Nach dem leckeren Nachtisch gönnen wir uns eine Flasche Rotwein, ein Bierchen und ein paar „Killepitsch“ aus dem Duty Free.


Ein Jahr zuvor!

Im Reiseteil der Samstagausgabe der Rheinischen Post lesen wir einen verlockenden Bericht. „Im Sattel Mallorca entdecken- von einer traumhaften Finca in der Mitte der Insel aus starten die Gäste zu entspannten Radtouren – und einer geführten Stadtrundfahrt der besonderen Art.“ Also nichts wie hin zu „unserem“ Reisebüro Vesalia – Reisen!

Wir schmeißen der Chefin Sabine Rech den Artikel auf den Tisch: „Bitte buchen!“

Gesagt getan, Ende März 2011 sind die Flüge bereits gebucht!

Es folgt umfangreicher @-mail Schriftverkehr mit den Veranstaltern Ulrike Mavro und Stefan Lindemann. Schon jetzt deutet sich an, dass wir eine Wellenlänge haben. Es ist alles vorbereitet für unseren ersten Spanien- und somit auch Mallorcaaufenthalt! Es ist schon toll, was heutzutage mit den neuen Medien möglich ist!