Am Abend werden wir sagen, dass am Montag der mental anstrengenste Tag war, der heutige aber der körperlich anstrengenste!
Zu unserer Überraschung gibt es diesmal Frühstück draußen auf der Terrasse neben dem Pool!
8:50 Uhr radeln wir los, wieder über Petra Richtung Sineu. Ab dem als markant ausgewiesenen Steinbruch begleitet uns bis Sineu starker LKW-Verkehr.
10:00 Uhr sind wir in Sineu, wo wir die Räder wie angewiesen am Passeig de Serra „abstellen und sichern“.
Wir besuchen den weit bekannten Wochenmarkt. Es sind schon zahlreiche Menschen unterwegs, vor allem Touristen, was man an den geparkten Reisebussen ausmachen kann. Man spricht deutsch, Thüringer Rostbratwurst vom Grill darf auch nicht fehlen…
Es werden auch lebende Tiere (u.a. Esel, Schweine, Hühner, Schafe, Hunde) gehandelt. Schwarzafrikaner bieten in akzentfreiem deutsch ihre garantiert echten Perlen und Lederwaren an: „100 Prozent Rabatt auf alles, kostet nix, nur heute!“
An einem sonnigen Plätzchen in einer Bar trinken wir erstmal ein kühles spanisches Bier. Nach dem Rundgang über den Markt entsichern wir unsere Räder und radeln wieder bei herrlichstem Sonnenschein nach Maria, wo wir unseren nächsten Gutschein „Wurstfabrik mit mallorquinischen Leckereien“ einlösen.
Ein vor der Fabrik stehender Reisebus mit deutschen Touristen lässt uns Böses erahnen. Wir erreichen den Hof, da machen sich schon Leute an den zwei Grills zu schaffen und begeben sich dann in den voll gefüllten Gastraum. Wir entdecken den Metzger (von Uli wissen wir, dass er kein deutsch kann, und da wir kein spanisch können wird’s bestimmt lustig), Wir winken mit unserem Gurtschein und sagen ein herzliches „Hola“, der Metzger versteht sofort. Wie von der Tarantel gestochen verschwindet er irgendwo in einem Verlies und kommt kurz darauf mit zwei Tapezierböcken zurück, die razfaz auf dem Hof in einem schattigen Bereich aufgestellt werden, Sekunden später liegt eine Tür darauf und weißes Papier bildet die Tischdecke: einfach wunderbar! Er fragt Bier? Ich sage Bier!
Er fragt Wein? Ich sage Wein!
Er führt uns zum Wurstbüfett im lauten und vollen Gastraum. Ich glaube verstanden zu haben, dass ich jetzt Wurst runter nehmen und auf den Grill legen soll, was ich auch mache. Plötzlich steht der Metzger neben mir und haut auch Wurst auf den Grill, für die da Drinnen denke ich. Ich nehme neben Elke an unserer Tafel Platz und schon steht der Metzger mit einem prall gefüllten Wurstteller vor uns, eine unlösbare Aufgabe. Wir kämpfen was das Zeug hält, auch der in einer Art Staffellauf über den Hof zwischen Metzger und Juniorchef dargebotene Schnaps hilft nicht, wir schaffen es nicht!!!
Inzwischen kommt die Busgesellschaft nach und nach auf den Hof, ihre neugierigen Blicke sind auf uns gerichtet: “sind das vielleicht Prominente?“ Wir lassen sie eine Zeit lang im Unklaren, aber dann geben auch wir uns als Deutsche zu erkennen, mit anerkennendem Interesse werden unsere Urlaubsreise und -planung zur Kenntnis genommen!
Nach anderthalb Stunden steuern wir auf unsere Räder zu, können sogar das Nummernschloss entriegeln und fahren entspannt an einem sehenswerten Friedhof vorbei zur Finca.
Wir sind diesmal bereits um 15:00 Uhr zurück. Elke springt für 10 Sekunden in den Pool, ich habe Mühe, den Vorgang fotografisch festzuhalten, aber sie hat es wirklich getan!
Wir relaxen im Sonnenschein im Palmengarten.
Ein Nachbar zeigt uns seine jungen Kätzchen und Küken in einem Schuppen neben der Finca, er redet ununterbrochen, wir verstehen kein Wort und nicken.
Wir können vor Hunger kaum das 3-Gänge-Menü erwarten…
Es gibt Pasta mit Lachs, es ist nicht zu schaffen. Voll gepfropft gehen wir ziemlich zeitig (wann, sage ich nicht!) ins Bett. Der körperlich anstrengenste Tag neigt sich dem Ende entgegen.